RaumBildung
Neue Lehr- und Lernformen brauchen eine entsprechende räumliche Gestaltung. Die Broschüre RaumBildung, herausgegeben vom Kompetenzzentrum Grundschule der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems, stellt vier Beispiele für eine solche zukunftweisende architektonische Gestaltung von Bildungsräumen vor.
Drei Beispiele aus Österreich zeigen, wie Schulen im Zuge von Umbauten und Sanierungsarbeiten neue, lernfreundliche Raumkonzepte umgesetzt haben. Dabei liegt der Fokus auf möglichst vielfältig und flexibel nutzbaren Räumen, die sowohl gemeinsamen Unterricht als auch eigenständiges Arbeiten der Schülerinnen und Schüler ermöglichen. So sorgen z.B. in der VMS Alberschwende „offene Lernlandschaften“ zwischen den Klassen für individuelle Lernmöglichkeiten. In der Piaristenvolksschule St. Thekla in Wien wurden Räume für klassen- und jahrgangsübergreifenden Werkstattunterricht geschaffen.
Die vierte vorgestellt Schule ist ein Neubau in Tampere/Finnland. In dieser Schule gruppieren sich um großzügige, zentral gelegene Gemeinschaftsräume wie Schulbibliothek und Mensa mehrere sogenannte Units, d.h. Einheiten von vier Klassenzimmern mit eigenen Garderoben, Computerraum und eigenem Außeneingang. Die Klassenräume können durch Öffnen von Schiebewänden flexibel genutzt werden.
Vorangestellt ist den Projektbeispielen die „Charta für die Gestaltung von Bildungseinrichtungen des 21. Jahrhunderts“, die von der Plattform SchulUmbau im Jahr 2010 entwickelt wurde. In elf Punkten hält die Charta fest, worauf bei Neubau, Umbau und Sanierung von Schulbauten zu achten ist, um moderne pädagogische Konzepte und Architektur zusammenzubringen. So heißt es in Punkt 4:
„Bildungsbauten und ihre Außenräume müssen … Arbeits- und Lernlandschaften, Orte zum Verweilen, Orte der Begegnung und Stätten sein, in denen Kinder und Jugendliche miteinander wachsen, Schönheit erfahren, Gemeinsinn entwickeln, Kreativität entfalten und Demokratie leben können.“
Zu ergänzen wäre im Sinne der Ottawa-Charta, dass Schulräume auch die Orte sind, an denen Gesundheit „geschaffen und gelebt“ wird – die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern ebenso wie die von Lehrerinnen und Lehrern.
Die reich bebilderte Broschüre ist zu beziehen über: BMB – Abt. I/3