Essstörungen und Social Media: Neue Daten aus Deutschland
Eine aktuelle Auswertung der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in Deutschland weist auf einen deutlichen Anstieg von Essstörungen bei Jugendlichen hin. Zwischen 2019 und 2023 stieg die Zahl der ärztlich diagnostizierten Fälle von Magersucht, Bulimie und Binge Eating bei zwölf- bis 17-jährigen Mädchen um fast 50 %. Besonders betroffen sind Mädchen, während die Zahlen bei gleichaltrigen Burschen nahezu konstant blieben.
Als zentrale Einflussfaktoren gelten Social-Media-Plattformen, die unrealistische Schönheitsideale und Selbstoptimierungszwänge vermitteln. Laut KKH-Psychologin Franziska Klemm erhöht eine intensive Nutzung sozialer Medien das Risiko für Körperunzufriedenheit und daraus resultierende Essstörungen deutlich. Die Erkenntnisse sind auch für Österreich von hoher Relevanz, da ähnliche gesellschaftliche und digitale Einflüsse bestehen. Die Ergebnisse verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf in Prävention und Aufklärung, insbesondere im Umgang junger Menschen mit digitalen Medien.
GIVE-Material zum Thema:
Positive Körperbilder fördern. Anregungen für Schulen
Diese Broschüre bietet Anregungen, wie Heranwachsende bei der Entwicklung eines positiven Körperbilds unterstützt werden können. Sie erfahren, welche Faktoren für die Entwicklung eines negativen oder positiven Körperselbstbild ausschlaggebend sind und wo die Schule bzw. Lehrkräfte ansetzen können, um Selbstwert, Körperakzeptanz und psychische Gesundheit von Schüler:innen zu fördern. Dazu kommen konkrete Vorschläge und Methoden für den Unterricht, viele Literatur- und Linktipps sowie ein umfassender Serviceteil mit Hinweisen auf regionale Informations- und Beratungsangebote.