GIVE News – September 2025
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
herzlich willkommen zur ersten Ausgabe unseres Newsletters im neuen Schuljahr!
Wir hoffen, Sie konnten die Sommerferien nutzen, um neue Energie zu tanken und mit frischem Schwung in dieses Schuljahr zu starten. Passend dazu möchten wir uns in diesem Wintersemester den vielfältigen Möglichkeiten der schulischen Gesundheitsförderung widmen und Impulse geben, wie diese im Schulalltag umgesetzt werden können. Von einzelnen Unterrichtseinheiten bis hin zur Entwicklung der Schule als gesunde Gesamtorganisation.
Wir wünschen Ihnen einen gelungenen Beginn, viele inspirierende Momente und ein gesundes neues Schuljahr!
Themen in diesem Newsletter sind:
- Gesundheitsförderung in der Schule. Teil 1: Gesundheitskompetenz stärken
- Chateria Speciale
- Ich schaffe das! Modul 1
- Prävention von Essstörungen
- Veranstaltungstipps
- Literaturtipps
Viel Freude beim Lesen,
Ihr GIVE-Team
Gesundheitsförderung in der Schule.
Teil 1: Gesundheitskompetenz stärken
Gesundheitsförderung muss nicht kompliziert sein – sie kann schon morgen starten. In den nächsten vier Ausgaben zeigen wir Ihnen praxisnah wie Gesundheitsförderung im Schulalltag integriert und gelebt werden kann und …
- wie einzelne Unterrichtseinheiten sofort Wirkung entfalten
- wie Projekttage & -wochen die ganze Schule aktivieren
- wie Sie Gesundheit strukturell im Schulalltag verankern und
- wie Ihre Schule Schritt für Schritt zu einer gesundheitsfördernden Organisation wird
In diesem ersten Teil widmen wir uns der Vermittlung gesundheitlicher Inhalte. Unter dem Begriff Gesundheitsbildung versteht man Lernprozesse, die Menschen befähigen, aktiv Einfluss auf die Faktoren zu nehmen, die ihre Gesundheit bestimmen. Ziel ist es, Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene darin zu stärken, ihre Gesundheit selbstbestimmt zu fördern und zu erhalten. Dabei werden Gesundheitskompetenzen vermittelt, die es ermöglichen, bewusst zu entscheiden, ob, wann und wie das eigene Verhalten im Alltag auf den Erhalt und die Förderung der Gesundheit ausgerichtet wird.
Dimensionen der Gesundheitsbildung
- Kognitive Dimension: Erwerb von Wissen über Körperfunktionen, Ernährung, Bewegung, Stress…
- Affektive Dimension: Entwicklung einer positiven Haltung zur eigenen Gesundheit und Motivation für gesundheitsförderliches Verhalten
- Handlungsorientierte Dimension: Erlernen konkreter Strategien, z. B. Entspannungsübungen, gesunde Essgewohnheiten oder Bewegungsroutinen
Auf der GIVE-Website finden Sie praxisnahe Unterrichtsvorschläge und fertige Stundenbilder zu verschiedenen Themen. Sie lassen sich unkompliziert in den Unterricht integrieren, erfordern meist nur wenig Vorbereitung und eignen sich daher auch ideal für Ersatz- oder Supplierstunden.
Welche Outputs können Sie erwarten?
Schon nach wenigen Unterrichtseinheiten sind positive Effekte sichtbar:
- Wissenszuwachs: Schüler:innen verstehen, wie sich z. B. Essen auf Konzentration und Wohlbefinden auswirkt.
- Kompetenzaufbau: Sie lernen, gesundheitsrelevante Informationen kritisch zu hinterfragen und für sich anzuwenden.
- Verhaltensänderungen: Häufig entstehen erste kleine Routinen (z. B. mehr Wasser trinken, kurze Bewegungspausen in den Alltag integrieren).
- Stärkung des Selbstwirksamkeitserlebens: Schüler:innen erfahren, dass sie selbst aktiv zu ihrem Wohlbefinden beitragen können.
Die Umsetzung gestaltet sich rasch und unkompliziert, da nur geringe Einstiegshürden bestehen und weder aufwendige Vorbereitungen noch zusätzliche Ressourcen erforderlich sind. Die Inhalte lassen sich problemlos in verschiedene Fächer integrieren. Erste kleine Veränderungen können bereits nach wenigen Einheiten spürbar werden und zeigen, dass die Maßnahmen wirksam sind. Zudem tragen die gesundheitsfördernden Aktivitäten zu einem positiven Lernklima bei, steigern das Wohlbefinden der Lernenden und wirken sich dadurch förderlich auf Motivation und Lernerfolg aus.
Können Kinder und Jugendliche mitbestimmen?
Die Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen verändern sich mit dem Alter und der Entwicklung ihrer kognitiven und sozialen Fähigkeiten. Schon junge Kinder haben eine eigene Meinung zu ihrer unmittelbaren Lebenswelt, Volksschulkinder äußern konkrete Ansichten zu Schule und Wohnumgebung, und ab der Sekundarstufe 1 werden formale und repräsentative Beteiligungsformen wichtiger. Grundlage gelingender Partizipation ist die Haltung der Erwachsenen: Kinder und Jugendliche werden als selbstbestimmte Subjekte wahrgenommen, die sich in Entscheidungen einbringen dürfen und sollen. Wesentliche Prinzipien sind Information, Transparenz, Freiwilligkeit, Verlässlichkeit und individuelle Begleitung.
Mehr Informationen zum Thema finden Sie in unserem Material: Unterwegs als gesunde Schule.
Teil 2 der Newsletter-Reihe beschäftigt sich mit Projektbezogener Gesundheitsförderung. Wir zeigen, wie Schulen Gesundheitsprojekte planen, umsetzen und nachhaltig verankern können. Praxisnah und mit konkreten Beispielen für den Unterricht.
Quelle:Kracke, E. & Sommer, D. (2022). Gesundheitsbildung. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg.). Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Glossar zu Konzepten, Strategien und Methoden.https://doi.org/10.17623/BZGA:Q4-i031-2.0
Chateria Speciale
Neben der bestehenden Schulpsychologie-Hotline 0800 211 320 und der Online-Videoberatung auf elternseite.at gibt es nun ein zusätzliches Unterstützungsangebot: das digitale Chat-Café für mentale Gesundheit „Chateria Speciale“ von Rat auf Draht.
Die Online-Chatberatung ist anonym, unkompliziert und themenspezifisch speziell zu Schule, Mobbing(-prävention) und mentaler Gesundheit.
An drei Abenden pro Woche (Montag, Dienstag und Freitag, jeweils von 19 bis 21 Uhr) können sich Schüler:innen individuell und vertraulich beraten lassen.
Ich schaffe das! Modul 1
Besser klar kommen im Schulalltag – mit dem Modul „Ich schaffe das!“
Ob und wie Kinder und Jugendliche im Schulalltag zurechtkommen, hängt von vielen Faktoren ab: persönlichen, familiären und sozioökonomischen Bedingungen aber auch von der Schule selbst und dem Verhalten der Lehrkräfte. Im Laufe ihrer Schulzeit entwickeln Schüler:innen einen individuellen Lernstil und Strategien, um mit den Anforderungen umzugehen. Entscheidend sind dabei ihre bisherigen Selbstwirksamkeitserfahrungen: Gelingt es ihnen, durch eigene Anstrengung eine Aufgabe zu lösen, wirkt das motivierend und stärkt das Selbstvertrauen. Häufen sich dagegen Misserfolge, fühlen sie sich schnell entmutigt.
Hier setzt unser Material „Ich schaffe das!“ an. Das Modul „Besser klarkommen“ legt den Fokus auf die Stärkung jener Ressourcen, die Kindern und Jugendlichen helfen, den Schulalltag gut zu meistern. Motivation, Konzentration sowie Struktur und Organisation stehen dabei im Mittelpunkt.
Mit praktischen Tipps, Übungen und vier Unterrichtsvorschlägen unterstützt das Modul Lehrkräfte dabei, ihre Klasse stark zu machen und Schüler:innen zu mehr Überblick, Gelassenheit und Erfolgserlebnissen zu verhelfen.
Perfekt für alle, die ihre Klasse stark machen wollen!
Ich schaffe das! Kostenlos als Printerversion anfordern oder direkt downloaden.
Prävention von Essstörungen
Wenn Essen zum Problem wird
Eine Schülerin hat über den Sommer deutlich an Gewicht verloren.
Ein Schüler trainiert übermäßig viel und ernährt sich sehr einseitig. Handelt es sich nur um eine Phase oder gibt es Grund zur Sorge?
Wichtig ist:
- Veränderungen ernst nehmen
- Das Gespräch mit den Betroffenen suchen
- Bei Bedarf an Beratungsstellen weitervermitteln
Unser GIVE-Material bietet dazu konkrete Tipps für den Umgang mit betroffenen Schüler:innen sowie wertvolle Anregungen für die Prävention von Essstörungen. So können Lehrer:innen frühzeitig unterstützen und Handlungssicherheit gewinnen.
GIVE-Material zum Thema: Prävention von Essstörungen.
Die Broschüre bestärkt Lehrkräfte darin , das Thema Essstörungen aktiv aufzugreifen. Sie bietet einen kompakten Überblick über die wichtigsten Krankheitsbilder, deren körperliche Folgen sowie erste Anzeichen, auf die Sie im Schulalltag achten können. Praktische Tipps zur Gesprächsführung helfen dabei, sensibel und unterstützend auf betroffene Schüler:innen zuzugehen. Darüber hinaus erhalten Sie Anregungen, wie Sie im Unterricht und auf Schulebene zur Prävention beitragen können. Ein umfangreicher Serviceteil rundet die Broschüre mit hilfreichen Adressen und Angeboten zur Beratung und Unterstützung ab.
Veranstaltungstipps
Vernetzungstagung der WohlfühlZONE Schule 2025
Stärkung des Wohlbefindens und der mentalen Gesundheit im digitalen Zeitalter. Zu möglichen Risiken und Chancen digitaler Räume für das Aufwachsen.
Termin: 06.11 9:00-17:00 Uhr
Zielsetzung: Die Tagung ermöglicht den Teilnehmenden einen fachlichen Austausch sowie Vernetzung an der Schnittstelle zwischen Bildung, Beratung und psychosozialer Gesundheitsförderung. Gemeinsam soll der Blick auf die mentale Gesundheit im digitalen Zeitalter und der Umgang mit digitalen Medien an Schulen geschärft werden.
Zielgruppe: Vertreter/innen der psychosozialen Unterstützungssysteme, Gesundheitsfachleute, Berater/innen in der schulischen Gesundheitsförderung und Schulentwicklung, interessierte Schulleitungen und Lehrpersonen, Lehrende an Pädagogischen Hochschulen etc.
ABC-Vernetzungstagung: „Jugendbeteiligung: Gemeinsam stark für die psychosoziale Gesundheit junger Menschen“
Termin: 07.11 9:00-17:00 Uhr
Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMASGPK) lädt am 7. November 2025 im Rahmen der Initiative „ABC der psychosozialen Gesundheit junger Menschen“ zu einem Vernetzungstreffen unter dem Titel ABC-Vernetzungstagung: „Jugendbeteiligung: Gemeinsam stark für die psychosoziale Gesundheit junger Menschen“. Die Veranstaltung ermöglicht den Teilnehmenden Austausch zum Themenschwerpunkt Jugendbeteiligung, dabei werden ausgewählte, vielversprechende Initiativen von verschiedenen Bündnisorganisationen vorgestellt. Ziel ist es, den Interessierten Tools, Aktivitäten und Materialien zum Thema Jugendbeteiligung, und wie diese entsprechend gefördert werden kann, näher zu bringen.
Literaturtipps
GET-Arbeitsmappe für die Volsschule
Hrsg.: Styria Vitalis
Arbeitsmaterialien für den Unterricht in Volksschulen zur Förderung der Gesundheitskompetenz. Das Projekt zielte darauf ab, Volksschulen dabei zu unterstützen, Gesundheitskompetenz bereits ab der ersten Schulstufe praktisch und theoretisch zu vermitteln. Außerdem wurden Eltern und PädagogInnen dafür sensibilisiert, was Gesundheitskompetenz bei Kindern bedeuten kann und wie sie diese in ihrer jeweiligen Rolle stärken können.
GET-Arbeitsmappe für die Sekundarstufe
Hrsg.: Styria Vitalis
Eine Arbeitsmappe mit Stundenbildern sowie zum Einstieg Impulsfragen zu 10 Themen, die Kinder und Jugendliche dabei unterstützten, kritisch, komplex, kreativ und einfühlsam denken zu lernen.
