Welche Programme wirken? Aktueller Forschungsbericht zur Wirksamkeit von Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Setting Schule
Der aktuelle Forschungsbericht des LBI für Health Promotion Research untersucht die Effektivität von Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Setting Schule anhand ausgewählter Reviews.
Im ersten Teil des Berichts findet sich eine Definition des Begriffs psychische Gesundheit, sowie Hintergrundinformationen zur Förderung psychischer Gesundheit von Kindern und Jugendlichen und Ansatzpunkte im Setting Schule. Fragestellung, Methode und die einzelnen Reviews werden im zweiten Kapitel beschrieben und die zentralen Ergebnisse in einer Tabelle übersichtlich zusammengefasst.
Anschließend werden die Ergebnisse dargestellt und diskutiert. Sie müssen unter Berücksichtigung der Tatsache betrachtet werden, dass ein Großteil der Studien aus den USA und Ländern mit anderen Schulsystemen stammen und auch Programme der untersuchten Reviews teilweise sehr unterschiedlich waren.
Folgende Punkte lassen sich belegen:
- Besonders wirksam sind jene Programme, die mehrere aufeinander abgestimmte Komponenten umfassen.
- Der Umfang und die Dauer der Intervention spielen für den Erfolg eine entscheidende Rolle. Interventionen die mindestens ein Semester oder länger dauern sind erfolgreicher.
- Von Bedeutung für die Wirksamkeit ist auch, ob es sich um einen therapeutischen, präventiven oder gesundheitsförderlichen Ansatz handelt. Die Auswertung der Reviews hat gezeigt, dass universelle und gesundheitsfördernde Ansätze erfolgversprechender sind.
- Hilfreich ist die Einbindung von Eltern, insbesondere bei Themen wie Mobbing und Gewaltprävention.
- Die Effektivität von präventiven und gesundheitsförderlichen Programmen hängt auch vom Thema ab. Die Autoren und Autorinnen konnten zeigen, dass Programme zur Prävention von Depressionen weniger erfolgreich zu sein scheinen, als solche zur Prävention von Angstsymptomen.
Empfohlen werden können daher Interventionen und Programme, die
- sich am whole school approach orientieren,
- längerfristig angelegt sind,
- universelle und gesundheitsfördernde Ansätze verfolgen,
- die Eltern aktiv einbinden.